Der Trotzkopf (Dendrobium pertinax)

Der Trotzkopf (Dendrobium pertinax Linn.1758) kommt als Sekundärbefall an durch einen Pilzbefall vorgeschädigtem Holz vor. Die 4 bis 6 mm großen Käfer haben eine schwarze  bis schwarzbraune Farbe und sind der Gestalt nach dem Gewöhnlichen Nagekäfer (Anobium punctatum) ähnlich, der Trotzkopf ist jedoch größer. Die Larven des Trotzkopfes, die vornehmlich in Nadelholz minnieren und zuerst dem Frühholz folgende, später nicht gerichtete, kreuzweise verlaufende Fraßgänge (im Durchmesser rund, bis 4 mm) im Holz erzeugen, werden 5 bis 6 mm groß. Beim Ausschlupf erzeugen die ausgewachsenen Käfer Schlupflocher von 2 bis 3 mm, die kreisrund sind. Die Ausflugzeit der geschlüpften Käfer ist von Mai bis Juni, wobei die Generationszeit beträgt unter guten Bedingungen zwei Jahre beträgt. Der Larvenkot ist tonnenförmig mit einer Krümmung, so dass er trogförmig erscheint. Die Fraßgänge sind vergleichsweise lose mit Bohrmehl und Larvenkot gefüllt, so dass er beim Bewegen beffallener und geborgener Holzteile hinausrieselt. Obwohl der Hausbock, der Gewöhnliche Nagekäfer und auch der Rothalsbock in Gebäuden überwiegen, habe ich in der nahen Vergangenheit an verborgenen, dunklen Stellen (z.B. Balkenköpfen) öfters einen Befall vorgefunden.

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Befallsbild Trotzkopf

Befallsbild des Trotzkopfes (Dendrobium pertinax)

Rüsselkäfer (Crossoninae)

Ab und an, in der letzten Zeit jedoch häufiger, werden als holzzerstörende Insekten in Bauwerken Befälle und Schäden der Rüsselkäfer (Crossoninae) vorgefunden.

Grubenholzkäfer als Vertreter der Rüsselkäfer

Der häufigste Vertreter, der in Gebäuden angetroffen wird, ist der Grubenholzkäfer (Rhyncolus culinaris). Der Name stammt daher, da er vor allem an Holz in Bergwerken erheblichen Schaden angerichtet hat.

In Gebäuden ist er in feuchten Kellern, an Dielen im Erdgeschoss und an Holz mit Erdkontakt zu finden. Sein Auftreten ist, wie das der meisten Rüsselkäfer, an pilzgeschädigtes Holz und hohe Holzfeuchten gebunden. Der Grubenholzkäfer ist ca. 3 bis 5 mm lang und dunkel- bis rotbraun. Die Flügeldecken tragen Punktreihen. Das Befallsbild ähnelt dem des Gewöhnlichen Nagekäfers, nur sind neben den kreisruden Ausfluglöchern (ca. 1,5 bis 2 mm Durchmesser) auch ovale zu finden. Ferner sind die Fraßgänge unregelmäßig. Da die Käfer das Holz kaum verlassen, sind weniger Ausflüglocher zu bemerken. Außerdem sind im Fraßmehl zwei verschiedene Kotformen zu finden: das der Vollkerfe und das der Larven.

Der technische Schaden orientiert sich vor allem an der Tatsache, dass die Insekten im Pilzbefallenen Holz leben.

Bekämpfung von Rüsselkäfern

Die Bekämpfung und Sanierung richtet sich daher nach der Art des Pilzbefalles. Oft sind jedoch die Hölzer vollkommen zerstört. Das Befallsbild ähnelt dem der Nagekäfer, oft ist auf und in den Ausfluglöchern feines Bohrmehl zu sehen (Bild unten).

Befall Grubenholzkäfer

Rüsselkäfer haben ihren Namen von der ihr eigenen typischen, rüsselförmigen Kopfform. Die Familie der Rüsselkäfer ist sehr artenreich. Ein Vertreter dieser Familie ist unten abgebildet.

Rüsselkäfer (Cossoninae)

Vertreter der Rüsselkäfer (Cossoninae)

Der Hausbock – häufiges holzzerstörendes Insekt

Der Hausbock (Hylotrupes bajulus Linné)  ist im mittleren Europa das bedeutenste holzzerstörende Insekt. Er bevorzugt warme, feuchte Verhältnisse und kommt daher oft in sonnenbestrahlten Dachstühlen und in Deckenbalken von zu Wohnzwecken genutzten Räumen vor.

Der flache Körper des Hausbockkäfers hat eine ovale Form und ist dunkelbraun bis schwarz. Die gelblich-weißen Larven haben einen segmentierten Körper. Sie werden bis zu 3 cm lang. Beidseitig haben sie drei Punktaugen und drei Paar Brustfüße.

Das Larvenstadium dauert meist 3 bis 10 Jahre, kann aber je nach Bedingungen auch über 15 Jahre andauern.

Kennzeichnend für Befälle durch Hylotrupes bajulus sind die etwa 4 x 7 mm großen Ausfluglöcher und meistens auch eine wellige Holzoberfläche. Mitunter sind auch Fraßgeräuche wahrnehmbar. Das Nagsel ist in den Bohrgängen dicht gepackt, feinpulvrig und stäubend. Die Wände der Fraßgänge sind fein gerillt.

Die Hausbocklarve ernährt sich vom Eiweiß im Holz, daher wird das Splintholz (von Nadelholz) bevorzugt.

Nach einem Feststellen der typischen Befallsmerkmale muß zunächst eingeschätzt werden, ob es sich um einen aktiven Befall handelt. Wenn ja, sind Bekämpfungsmaßnahmen angeraten. Insbesondere kommen hier physikalische, rhermische und auch chemische Verfahren in Betracht. Die Eignung der einzelnen Bekämpfungsmöglichkeiten muß durch eine fach- und sachkundige Person  für den konkreten Fall abgewogen werden.

Häufig sind die Holzteile gleichzeitig und zusätzlich zum Hausbock durch Nagekäfer befallen.

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Hausbock Weibchen
Hausbock-Weibchen
Hausbock-Befall
Befall durch den Hausbock
Hausbock
Hausbock

Gewöhnlicher Nagekäfer (Anobium punctatum)

Der Gewöhnlicher Nagekäfer (Anobium punctatum) ist der wirtschaftlich wichtigste einheimische Nagekäfer und in Europa sehr weit verbreitet.

Die Käfer sind 3-5 mm groß und haben eine mittelbraune bis braune Farbe. Die Flügeldecken haben feine Punktstreifen. Das Halsschild besitzt einen Höcker und reicht kaputzenartig über den Kopf.

Die Larven haben eine engerlingsartige Form und sind ca. 5 mm lang. Sie sind somit recht groß Sie sind gelblichweiß und haben auf der Brust drei Beinpaare.

Befall: Nadelholz und Laubholz wird gleichermaßen befallen, wobei weichere Hölzer an kühlen, feuchten Stellen bevorzugt werden. (Temperaturoptimum  22 – 23 Grad Celsius; Larvenentwickung oberhalb 55-60 % rel. Luftfeuchte, Gleichgewichtsfeuchtesatz Holz 10-12 %). Die Eier werden in (sehr Kleine) Risse abgelegt. Die Entwicklungszeit beträgt zwei bis 8 Jahre, die Käfer sind ortstreu.

Das Fraßbild stellt sich im Nadelholz derart dar, dass nur die Frühholzjahrgänge gefressen werden, das Spätholz bleibt erhalten. Im Laubholz dagegen zeigt sich dieses Bild nicht.  Die Gänge verlaufen unregelmäßig im Holz und sind locker gefüllt mit Nagsel und Kot. Die Ausfluglöcher sind kreisrund und  haben einen Durchmesser von knapp 1 mm bis über 3 mm und sind somit sehr klein.

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Gewöhnlicher Nagekäfer
Gewöhnlicher Nagekäfer, 20fach vergrößert
Befall NK
Befall gewöhnlicher Nagekäfer – von außen fast nicht zu erkennen